Beurteilende(r)Name: | Em.O.Univ.Prof. Dr.phil. Mathias Jungwirth |
Herkunftsbetrieb: | |
1.Mitwirkender |
Name: | Mag. Dr.phil. Gertrud Haidvogl |
Herkunftsbetrieb: | |
Arbeit |
Typ der Arbeit: | Masterarbeit |
Sprache der Arbeit: | Deutsch |
Titel der Arbeit in Originalsprache: | GIS-basierte Rekonstruktion ausgewählter Gewässernutzungen der Wiener Donauzubringer und deren Wasserversorgung und Abwasserentsorgung zwischen 1780-1900 |
Titel der Arbeit in deutsch: | GIS-basierte Rekonstruktion ausgewählter Gewässernutzungen der Wiener Donauzubringer und deren Wasserversorgung und Abwasserentsorgung zwischen 1780-1900 |
Titel der Arbeit in englisch: | |
Publikationsmonat: | 04.2016 |
Seitenanzahl: | 120 |
Online-Katalog der Universitätsbibliothek Bodenkultur |
AC-Nummer: | AC13090838 |
Abstract |
Abstract in Deutsch: | Diese Masterarbeit ist Teil einer umfassenden umwelthistorischen Untersuchung, die die Wechselbeziehung der wachsenden Stadt Wien mit der Gewässerlandschaft westlich der Donau studiert. Der Untersuchungszeitraum von 1780-1900 umfasst die äußerst dynamische Epoche der Industrialisierung Wiens. Erforscht wird die wechselseitige Beeinflussung zwischen dem Gewässersystem und der Wassernutzung durch die Menschen anhand von Produktionsprozessen der stark wassergebundenen und -verschmutzenden Gewerbetypen Gerber, Färber und Leimsieder und der damit verbundenen Wasserversorgung und Abwasserentsorgung. Um die Hypothese zu testen, dass die ausgewählten Gewerbe in der Nähe der Donauzubringer angesiedelt waren, wird mit Hilfe geographischer Informationssysteme (GIS) die Lage der Betriebe für drei Zeitschnitte untersucht. Die Verteilung der Produktionsstandorte ergab sich aus einem Zusammenspiel von mehreren ökologischen und sozialen Faktoren, wobei die Nähe zu den Donauzubringern eine große jedoch nicht die einzige Rolle spielte. Weiters wird der Verlauf der Wasserleitungen und Abwasserkanäle mittels GIS abgebildet und ausgewertet. Die Wasserversorgung für Industrie und Handwerk in Wien musste im 19. Jahrhundert auf verschiedene Arten (Oberflächengewässer, Grundwasser, Wasserleitungen) gesichert werden. Um den potentiellen Beitrag zur Gewässerverschmutzung durch die Gewerbe abzuschätzen, wird eine Rechnung aufgestellt, die das bei der Gerbung anfallende Abwasser untersucht. Dementsprechend verursachte die Gerberei am Anfang der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Wien eine tägliche Schmutzfracht von 46.737 „zusätzlichen Einwohnern“. Da die Gerberei nur einer von vielen wasserverschmutzenden Gewerbezweigen war, stellt das bei einer Einwohnerzahl von 636.551 in Wien samt ihren Vororten im Jahr 1857 eine beträchtliche Zahl dar. |
Abstract in Englisch: | This thesis is part of a comprehensive environmental history research project that studies the interaction between the growing city of Vienna and the water landscape west of the Danube River. The investigation period from 1780 to 1900 covers a highly dynamic era of the industrialization of Vienna. The mutual influence between the water system and the water uses by humans will be investigated on the basis of production processes of selected crafts and the related water supply and wastewater sanitation. The selected crafts are tannery, dyeing and glue extraction, all strongly water-bound and water-polluting commercial types. To test the hypothesis that the selected crafts were situated near the Danube tributaries, the spatial distribution of the production sites is examined on a basis of three points in time with the help of geographic information systems (GIS). In practice, this distribution resulted from an interaction of multiple environmental and social factors of which the vicinity to the Danube tributaries is an important but not the only factor. Furthermore, the network of water pipelines and sewers is analysed using GIS. In the 19th century water supply for industries and crafts in Vienna had to be secured in various ways (surface water, groundwater, water pipelines). To estimate the potential contribution to water pollution caused by the selected crafts, a calculation is made, examining the wastewater produced by tanners. Accordingly, at the beginning of the second half of the 19th century tannery in Vienna caused a daily pollution load of 46.737 “additional residents”. In 1857 Vienna including its suburbs counted 636.551 inhabitants. Therefore 46.737 “additional residents” pose a significant number, especially since tannery was just one of many water-polluting crafts. |
Schlagworte |
Schlagwörter Deutsch: | Umweltgeschichte, Wiener Gewässerlandschaft, Fluss-Gesellschaft Interaktion, städtische Gewässer |
Schlagwörter Englisch: | environmental history, Viennese waterscape, river-society interaction, urban waters |
Sonstiges |
Signatur: | D-18397 |
Organisationseinheit, auf der die Arbeit eingereicht wird: | H81200 Institut für Hydrobiologie und Gewässermanagement (IHG) |